Unterrichten in verschiedenen Welten
Ein Portrait von Manfred Bucior-Krause
Das Interview führte Evgenia Alexoppoulos, 7a, LieblingsAG
Was gefällt Ihnen an der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern?
Die Arbeit ist jeden Tag anders und kann für beide Seiten sehr bereichernd sein.
Wie lange unterrichten Sie schon, und welche Fächer unterrichten Sie?
Ich unterrichte seit 2000 die Fächer Englisch und Französisch.
Warum haben Sie diese Fächer gewählt?
Ich habe mich schon immer für Sprachen interessiert und gerne gelesen. Französisch ist zudem meine Muttersprache (;-)).
Haben Sie jemals eine Zeit im Ausland gelebt oder gearbeitet?
Ich habe während meines Studiums ein Jahr lang an zwei Schulen in Frankreich gearbeitet.
Von 2016-2023 habe ich an einer deutschen Schule in Ägypten gearbeitet.
Was können Sie uns darüber erzählen?
Die Zeit hat mich stark geprägt. Das Arbeiten in einem nicht (ganz) demokratisch regierten Land, in dem gute Bildung nur einer Minderheit vorbehalten ist, war sehr beeindruckend. Wir haben uns damals bewusst für eine Mädchenschule entschieden, da der Zugang zu Bildungsangeboten für Mädchen in dieser Region der Welt mitunter erschwert ist.
Die Schülerinnen waren sehr motiviert und weltoffen und mussten bis zum deutschen Abitur vier Sprachen lernen: Arabisch (wobei Hocharabisch sehr weit vom gesprochen ägyptischen Dialekt entfernt ist), Deutsch, Englisch und Französisch.
Warum sind Sie als Lehrer nach Ägypten gegangen?
Ich hatte mich für den Auslandsschuldienst beworben, um mal wieder über den Tellerrand zu schauen und mich letztendlich mit meiner Familie für die Mädchenschule in Kairo entschieden.
Was war die interessanteste Erfahrung, die Sie in Ägypten gemacht haben?
Jedem Chaos liegt eine Ordnung zugrunde.
Was vermissen Sie an Ägypten, und was schätzen Sie besonders an Gießen?
Ich vermisse die Sonne, die gefühlt immer da war und ich vermisse die ägyptische Mentalität, die in allem das Positive sucht (und häufig findet). Was ich seit unserer Rückkehr noch viel mehr zu schätzen weiß als vorher, ist das Radfahren durch Wälder und staubfreie Luft.











